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Freches aber auch witziges politisches Kabarett

Zart besaitet durften die Besucher des Kabarettabends der Sozialdemokratischen Bildungsinitiative Gau-Algesheim (SBi) nicht sein, denn der aufgetretene Benjamin Eisenberg sprach in seiner Beurteilung gesellschaftsrelevanter Themen Klartext scharfzüngig und ohne falsche Beschönigungen. Bei der Vorstellung seiner Person erwähnte der SBi-Vorsitzende Jan Hofmann, dass Eisenberg im Fach Kommunikationswirtschaft promoviert hatte und der Sprachwitz sein besonderes Aufgabenfeld darstellt.

Bild Benjamin Eisenberg - Kabarett in Gau-Algesheim

Eisenberg ließ kein politisches Lager aus. So ging er auf den Tag genau auf die Abläufe in der Cum-Ex-Affäre und die Erinnerungslücken des damaligen Ersten Bürgermeisters in Hamburg, Olaf Scholz, ein. Beim CDU-Vorsitzenden Friedrich Merz prangerte er dessen Aussage an, dass die Flüchtlinge durch ihre Zahnbehandlung den deutschen Patienten die Termine wegnähmen. Sarkastisch war seine Idee, den Ukrainekrieg durch Korruption beenden zu können. Seine Ausführungen in gesellschaftlicher Hinsicht untermalte er visuell durch Plakate, die er immer wieder seinem Publikum zeigte. Eine Auflockerung seiner kritischen Aussagen schuf er zwischendurch, wenn er die von ihm angesprochenen Politiker gekonnt parodierte und wieder für heitere Stimmung sorgte.

Die komplette Digitalisierung unseres Lebens, angefangen von der Registrierung aller persönlichen Daten, der automatischen Verknüpfung aller Haushaltsgeräte und dem fahrerlosen Fahren sowie die zunehmende Genderisierung waren ihm ein besonderes Anliegen. In seiner Zugabe ließ er aus einem Buch früherer DDR-Witze Persönlichkeiten parodistisch aufleben; neben Politikern mit markanter Stimme und ureigener Gestik wie Karl Lauterbach, Johannes Rau und Helmut Schmidt kam auch die unvergessene Inge Meysel zu Wort.

Die Zuhörer gaben durch ihren Applaus Jan Hofmann recht, der in seinem Schlusswort Eisenbergs Aufritt als großartig kommentierte und den Künstler wie üblich mit Gau-Algesheimer Wein von der Bühne verabschiedete. Der darauffolgende Restaurant-Treff mit den SBi-Organisator*innen (frei nach Eisenberg gegendert) gab noch lange Gelegenheit, mit ihm persönlich in Kontakt zu treten. Er fühlte sich offensichtlich in Gau-Algesheim wohl und versprach, gerne mit einem neuen Programm wieder zur SBi zu kommen.


Besuch in Luxemburg und Führung durch den Europäischen Gerichtshof

Ziel der diesjährigen Mehrtagesfahrt der Sozialdemokratischen Bildungsinitiative Gau-Algesheim (SBi) war unter der Reiseleitung von Anne Hagel und Günter Frey die Stadt Luxemburg als eine der „Hauptstädte Europas“. Das typische Gau-Algesheimer WWW-Frühstück wurde kurz vor der Grenze zwischen Deutschland und Luxemburg genossen.

SBi-Reisegruppe in Luxemburg

Foto (SBi)
Die erfreulich große SBi-Reisegruppe zeigte sich beeindruckt von den großzügigen Bauten des EuGH.

In der Stadt selbst startete zunächst eine geführte Busrundfahrt in den Außenbereichen von Luxemburg mit neuen Stadtteilen, nicht zuletzt bedingt durch die EU-Erweiterung, die zu mehr Wohnbedarf führte. Vertieft wurden diese Eindrücke bei einem Rundgang im innerstädtischen Bereich mit seinen vielfältigen kulturellen und gastronomischen Angeboten und zahlreichen Shopping-Möglichkeiten. Besonders beeindruckend empfanden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer das kostenlose öffentliche Verkehrsnetz mit Bussen und einer Trambahn im 5-Minutentakt.

Am nächsten Tag stand der Besuch des Europäischen Gerichtshofs auf dem Programm. Dieses EU-weite Gericht ist für die Streitigkeiten unter den Mitgliedsstaaten der EU sowie zwischen der EU-Kommission und einzelnen EU-Staaten zuständig. Die Führer verwiesen hierbei auf das bekannte „Mauturteil“ des EuGH, das Deutschland verpflichtete, das heftig umstrittene Mautgesetz wegen der Ungleichbehandlung der ausländischen Autobahnfahrer zurückzunehmen. Sie machten auch auf die Macht dieser Behörde aufmerk-sam, die gegen einige Weltmarktfirmen, unter anderem Google und Apple, hohe Strafen wegen Verstößen gegen das Wettbewerbsrecht verhängt hatte.

Nach ausreichend Zeit für individuelle Besuche und Besichtigungen führte die Rückfahrt durch das Nahetal, die mit einem gemeinsamen leckeren Abschlussessen in einem Weinrestaurant endete. Nebenbei konnte sich SBi-Vorsitzender Jan Hofmann über den spontanen Beitritt von Mitreisenden freuen.


SBi Gau-Algesheim fordert erneut Abschaffung der Atomwaffen

Unter Führung ihres Vorsitzenden Jan Hofmann nahm eine Gruppe der Sozialdemokratischen Bildungsinitiative Gau-Algesheim (SBi) am „Kirchlichen Aktionstag“ in Büchel teil. Dort demonstrieren seit mehreren Jahren kirchliche Friedensgruppen gegen die atomare Bedrohung, wie sie aktuell in dem von Russland gegen die Ukraine geführten Krieg wieder deutlich sichtbar wird.

Bild vom Protest in Büchel gegen die atomare Bedrohung 2023

Hauptredner war der frühere Landesbischof Professor Dr. Jochen Cornelius-Bundschuh von der badischen evangelischen Kirche. Dieser mahnte: „Gerade im Krieg müssen wir die Atomwaffen abrüsten!“ Die Drohung mit und der Einsatz von Atomwaffen verstoßen gegen die Menschlichkeit und sind völkerrechtlich verboten. In diesem Sinne äußerten sich auch andere Redner in ihren Grußworten, die verlesen wurden. Die SBi-Gruppe verfolgte mit großem Interesse den friedlichen Verlauf der Kundgebung für eine atomwaffenfreie Welt.

Bild vom Protest in Büchel gegen die atomare Bedrohung 2023

Bild: SBi
V.l.n.r. Gisela Schneider-Lochstampfer, Günter Frey, Anne Hagel

Mit dem Abschluss des Gedenktages machte dann auch die Information über die inner-russische Auseinandersetzung zwischen Prigoschin mit seiner „Wagner-Gruppe“ und Putin die Runde. Dies führte bei allen Besuchern zu verstärkter Unruhe und Sorge vor unkontrollierbaren Reaktionen.

Zum Abschluss begab sich die SBi-Gruppe auf die Friedenswiese, auf der die SBi im Jahr 2021 die von Anne Hagel geschaffene „Karl-Bechert-Friedensstele“ aufgestellt hatte, die ein Symbol des schon lange dauernden Friedensengagements der Stadt Gau-Algesheim darstellt.

Bild vom Protest in Büchel gegen die atomare Bedrohung 2023

Bild: SBi
V.l.n.r. Christa-Loesch-Goldschmidt, Jan Hofmann, Günter Frey, Anne Hagel und Gisela Schneider-Lochstampfer