Bergmanntradition und Industriekultur
standen im Mittelpunkt der Jahresfahrt der Sozialdemokratischen Bildungsinitiative Gau-Algesheim e.V. (SBi) ins Ruhrgebiet. Davor wurde zunächst die alte Römerstadt Colonia Ulpia Traiana (heute Xanten) angesteuert. Nach der Führung durch den Archäologischen Park blieb für die interessierten Reiseteilnehmer noch ausreichend Zeit für den Besuch des Römermuseums sowie der Innenstadt mit dem Dom, bevor das Hotel in Gelsenkirchen erreicht wurde.
Am Folgetag stand zunächst der Besuch des Deutschen Bergbau-Museums in Bochum auf dem Programm. Bei einem geführten Rundgang unter Tage wurde sehr anschaulich die harte Arbeit der Bergleute bis zur Bedienung des Presslufthammers zum Abbau der Kohle aufgezeigt. Nach dem riesigen Einkaufszentrum CentrO in Oberhausen mit Mittagspause besichtigte die Gruppe die sehenswerte Ausstellung „Magische Orte“ im benachbarten Gasometer mit vielen Bildern von Natur- und Kulturwundern. In der alten Bergmannsiedlung Eisenheim konnte das einfache Bergmannleben in den zur Grube gehörenden Häusern nachvollzogen werden. Eine zünftige „Kulinarische Grubenfahrt“ in Ärwin’s Brauhaus bildete den Abschluss.
Mit dem Anstieg der Rungenberghalde mit einem fantastischen Ausblick auf Gelsenkirchen und die Schalke-Arena begann der dritte Tag. Vom „Kleinen Museum“ mit vielen kleinen, liebenswert zusammengestellten Details ging es zum deftigen Bergmannsessen in die zum Veranstaltungsraum umgebaute Schachthalle der Zeche Hugo, beendet mit dem Bergmannslied „Glückauf – der Steiger kommt“. Dem schloss sich die Besichtigung des Schiffshebewerkes Henrichenburg mit anschließender Schifffahrt auf dem Dortmund-Ems-Kanal an, bevor ein individueller Rundgang im Nordsternpark als dem früheren Gelände der Bundesgartenschau stattfand.
Der letzte Tag führte zunächst zur Villa Hügel in Essen mit vielen Informationen zum legendären Krupp-Imperium. Im Gegensatz zu diesem Monumentalbau stand die der Krupp-Stiftung gehörende Siedlung Margarethenhöhe mit ihren typischen Werkshäusern. Das Unesco-Weltkulturerbe Zollverein Schacht XII in Essen veranschaulichte in beeindruckender Weise den Strukturwandel des „Ruhrpotts“ von der Industriemetropole in einen heute stark dienstleistungsorientierten Wirtschaftsraum. Mit dem Besuch des Doms und der Domschatzkammer endete eine äußerst vielseitige Reise, die sich nach Meinung von Reiseteilnehmern hervorragend in das gesellschaftliche und bildungspolitische Profil der SBi einpasste.
Günter Frey – Schriftführer